
Wenn eine Pressemitteilung zum Antrag neue Wege geht, und zwar die Pressemitteilung nicht zu veröffentlichen, sondern die Parteien im Stadtrat nach ihrer Meinung befragt, nimmt man das erst einmal mit Staunen zur Kenntnis. Eine Meinung dazu hat allerdings Marcus Henn,
Als jemand, der sich seit Jahren aktiv für die Interessen der Jugend einsetzt, haben mich besondere Parteiaussagen besonders bewegt und dazu motiviert, mich zu Wort zu melden.Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel zum Vorschlag einer neuen Eishalle in Unna gelesen. Besonders die Aussage der FDP, der Bau sei „völlig realitätsfern“ und es gebe genügend Alternativen, empfinde ich als anmaßend gegenüber all jenen, die sich seit Jahren mit großem Einsatz für den Eissport engagieren.
Fakt ist: Seit über sechs Jahren hat Unna keine eigene Eishalle mehr. Die Eissportabteilung des KSV Unna, einer der größten Vereine der Stadt, kämpft unter enormen Einschränkungen. Trainingsbetrieb muss nach Bergkamen verlagert werden, Eiszeiten sind knapp, Angebote wie Eistanz oder Nachwuchsförderung nur eingeschränkt möglich, und Familien stehen vor großen organisatorischen Hürden.
Noch gravierender ist, dass der erste Bürgerentscheid für eine Eishalle von der Stadt schlicht ausgesessen wurde – der klar geäußerte Bürgerwille wurde ignoriert. Statt zu handeln, wurde die Dringlichkeit des Projekts über Jahre hinweg verdrängt, während andere Sportarten weiterhin massiv gefördert werden.
Sportstätten wie eine Eishalle sind mehr als Trainingsflächen. Sie bieten Kindern und Jugendlichen Schutzräume, in denen sie sich sicher bewegen, Gemeinschaft erleben und ihre Freizeit sinnvoll gestalten können. Gerade in einer Zeit, in der viele junge Menschen nach Halt und Struktur suchen, sind solche Orte unverzichtbar für soziale Entwicklung, Teamgeist und psychische Gesundheit.
Es ist erfreulich, dass offenbar nur „Wir für Unna“ die Interessen der Jugend ernsthaft im Blick haben. Eine neue Eishalle wäre nicht nur ein Ort für Leistungssportler, sondern auch eine Begegnungsstätte für Jung und Alt, ein Platz für Integration, Inklusion und sportliche Vielfalt.
Wer das Engagement von Vereinen und Ehrenamtlichen weiterhin als „realitätsfern“ abtut oder den Bürgerwillen ignoriert, schickt ein fatales Signal an Kinder, Jugendliche und ihre Familien: Eure Bedürfnisse sind egal.
Ich appelliere an Politik und Verwaltung: Nehmen Sie den Eissport endlich ernst! Unna braucht eine Eishalle – für Sport, Schutzräume, Freizeitgestaltung, Gemeinschaft und Lebensqualität.
Mit sportlichen Grüßen
Marcus Henn